Radom/Wasserkuppe. Letzten Samstag hatte einer der größten Sportvereine Hessens seine Jahreshauptversammlung im Radom auf der Wasserkuppe abgehalten.
Coronabedingt fand die Jahreshauptversammlung des Rhöner Drachen- und Gleitschirmfliegervereins Poppenhausen – Wasserkuppe e.v. mit 1300 aktiven im Landessportbund gemeldeten Sportlern mit 6 Monaten Verspätung statt.
Der Verein kann auf erfolgreiches wie denkwürdiges Jahr 20/21 zurückblicken. Während des Lockdowns fand kein Flugbetrieb statt. In der Zeit der schrittweisen Öffnungen zum Sommer 2020 kam es in fast allen Fluggebieten Deutschlands zu Gastflugbeschränkungen. Dies hatte dazu geführt, dass der Verein viele neue Anmeldungen bekommen hat. Es gab einige der höchsten Flugfrequenzen in der Vereinsgeschichte.
Die Tage mit zu vielen Piloten für unsere Fluggebiete liegen mittlerweile wieder anderthalb Jahre zurück. In der Zeit nach dem Lockdown 20/21 verteilte sich das Pilotenaufkommen auf das Niveau der Vor-Corona-Zeit. In den vergangenen beiden Sommern verlief der Flugbetrieb bis auf wenige Ausnahmen weitestgehend reibungslos. Besonders hervorzuheben sind das gute Miteinander mit den Modellfliegern, den Windenschleppsegelflugvereinen und die gute konstruktive ornithologische Zusammenarbeit in Brutpflegeprojekten mit Frau und Herr Thelen vom Biosphärenreservat und weiteren Vertretern der Naturschutzverbände. Gelegentliche Baumlandungen gingen stets glimpflich aus. In den vergangenen Jahren gab es glücklicherweise keine folgenschweren Unfälle.
In sportlicher Hinsicht glänzten die Piloten Markus Hartmann, Alexander Seibert, Heike Herzog-Best, Remigius Ochmann, Lennard und Andreas Schubert auf regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerben.
Der Verein erzielte nach Abzug der Mitgliedschaften in den Vereinen und Verbänden, der Aufwände für die Flugleitung, der Fluggelände und den Fuhrpark einen Überschuss und investiert diesen diesen in die Verbesserung der Infrastruktur. In den kommenden Monaten werden weitere Windmessstationen an der Weiherkuppe und am Pferdskopf aufgebaut. Die Kosten hierfür teilen sich der Verein und die Flugschule.
Als einer der größten Natursportvereine im Landschaftsverband des Biosphärenreservats Rhön steht das Umstellen auf Elektrobusse an, die in den Mittagsstunden abwechselnd an den Photovoltaik-Anlagen auf der Wasserkuppe aufgeladen werden. Hierzu wurde auch die Anschaffung einer Photovoltaikanlage auf dem Flachdach des Vereinsheims geplant. Entsprechende Abstimmungen und Entscheidungen bereitet der Vorstand zur nächsten Jahreshauptversammlung, welche im Februar 2021 stattfindet, vor.
Andreas Schubert ist zum elften Mal als erster Vorsitzender wiedergewählt worden und steht dem Verein nun seit 22 Jahren vor. Stellvertretende Vorsitzende ist die Geschäftsführerin der gGmbH Radomflug Heike Herzog-Best. Der Rhöner- Drachen- und Gleitschirmflieger Verein ist Gesellschafter der Radom Flug gGmbH.
Frau Herzog-Best berichtete über ein sehr erfreuliches Geschäftsjahr. Die Hülle des Radoms ist neu abgenommen worden. In der Kuppe hat sich ein neuer, höchst interessanter und empfehlenswerter musealer Charakter entwickelt, der nicht nur allen Mitgliedern mal wieder zu einem Besuch empfohlen wird.