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Hessische 2014

Dieses Jahr fand die Hessenmeisterschaft vom 29. Mai bis zum 1. Juni in gewohnter Umgebung in Greifenburg statt. Der RDG war mit acht Gleitschirmpiloten vertreten. Am ersten Tag wurde eine Aufgabe von 50 km über 5 Wendepunkte als Air started Race ausgeschrieben. An den folgenden Tagen nahm der Nordwind zu und es konnten keine weiteren Aufgaben geflogen werden.

Von Vereinsseite aus war es trotzdem eine erfolgreiche Meisterschaft. Jörn ist dieses Jahr Hessischer Meister geworden und belegt in der Gesamtwertung den dritten Platz. Auch die anderen RDG-Piloten waren erfolgreich. So wurde Jens in der Hessenwertung Zweiter, Alexander Fünfter gefolgt von Florian.

Damit gewinnt der RDG die Vereinswertung. Um Euer Interesse an solchen Meisterschaften zu wecken und Lust auf die Rhön Open zu machen, hat Jörn einen kurzen Bericht geschrieben:

So wars auf der Hessenmeisterschaft 2014

Jörn Niehuesbernd schildert seine Eindrücke von der Hessenmeisterschaft 2014:

Die Hessische Meisterschaft begann am Donnerstag dem 29. Mai mit einigen Wolken und leichtem Nordwind. Die Tage zuvor hatte es immer wieder Schauer gegeben, dementsprechend viel Feuchtigkeit war in der Luft. Nach dem obligatorischen Eröffnungsbriefing ging es rauf auf den Startplatz der Emberger Alm. Es wurde schnell eine Aufgabe von 50 km über 5 Wendepunkte als Air started Race ausgeschrieben.

RDG-Pilotinnen und Piloten auf der Hessenmeisterschaft 2014
RDG-Pilotinnen und Piloten auf der Hessenmeisterschaft 2014

Der Startzylinder mit 400 m Radius befand sich am Gipfel des benachbarten Gaugen. Um 11:30 wurde das Startfenster geöffnet und nach und nach leerte sich der Startplatz. Nach dem ersten Aufdrehen hieße es rüberfliegen zum Gaugen und dort am Startzylinder warten bis das Rennen in der Luft begann. Die Bedingungen beim Warten waren schon sehr wechselhaft. Immer wieder kumulierten Wolkenfetzen unter den Piloten und großflächige Abschattungen sorgten für eine pulsierende Thermik. Der spürbare Nordwestwind trug sein Übriges bei.

Um 12:30 hieß es Start frei. Die meisten Piloten konnten sich gut positionieren, um in den Startzylinder einzufliegen, ich eingeschlossen. Unglücklicherweise wurde ich vom Nordostwind knapp am Startzylinder vorbeigeschoben, weshalb ich umkehren musste um erneut zu versuchen in den Zylinder einzufliegen. Zu diesem Zeitpunkt war es über dem Gipfel des Gaugen sehr thermisch. Da ich Gefahr lief in die Wolke eingesaugt zu werden war Abspiralen angesagt. Beim zweiten Versuch den Startzylinder zu nehmen viel das GPS-Gerät, welches mir den Zylinder anzeigte aus, sodass ich schätzen musste, ob ich in den Zylinder eingeflogen bin oder nicht. Beim Weiterfliegen wurde mir bewusst, dass ein Großteil der Piloten 5 bis 10 Minuten Vorsprung hatte und bereits kurz vor der ersten Wende war.

Nun war Aufholjagt angesagt. Vollbeschleunigt ging es zur ersten Wende Gerlamoos Kapelle, ohne Gewissheit zu haben, dass der Startzylinder genommen wurde. Unterstützt vom Nordwestwind konnte ich viele tiefer fliegende Piloten überholen. Nach der ersten Wende war besonders der Einstieg in die Gaugen-Thermik entscheidend. Hier konnte ich erneut Boden gut machen. Auf dem Weg zurück zur Emberger Alm hatte ich nur noch wenige Piloten vor mir. Dort angekommen konnte ich durch eine geschickte Linienwahl die Führung übernehmen und den Talsprung zur Mokarspitze in Richtung zweiter Wende starten.

Obwohl die Mokarspitze noch in der Sonne Lag war keine Thermik zu finden und somit hieß es dicht am Hang bleiben und mit leichten Aufwinden soarend zur zweiten Wende Irschen Kirche fliegen. Auf dem Weg zurück von der Wende waren nur vereinzelt schwache Thermiken zu spüren. Der Berg war inzwischen vollständig abgeschattet.

Da der Südosthang der Mokarspitze im schwachen Talwind stand konnte hier thermisch unterstützt gesoart werden. Es gelang mir an dieser Stelle ohne Höhenverlust zu warten. Einige weitere Piloten gesellten sich zu mir während andere ihr Glück im Weiterfliegen suchten. Nach und nach verloren immer mehr Piloten die Geduld, flogen weiter und mussten sich unweigerlich auf eine Außenlandung einstellen. Mein Warten wurde jedoch belohnt. Nachdem sich die Sonne kurz zeigte, konnte ich einige Meter an Höhe gut machen und zur nächsten Thermikquelle weiterfliegen, die mich wieder an die Wolkenbasis brachte. Von nun an war der Rest ein Kinderspiel, so dachte ich.

Zur dritten Wende, erneut die Kapelle von Gerlamoos, ging es im Geradeausflug. Nur sehr starkes Steigen wurde auf dem Weg mitgenommen. Vor mir waren nur zwei Piloten. Dirk Behrens mit seinem Sigma 8 hatte sich die abgeschattete Situation an der Mokarspitze von einer hohen Warte aus angeschaut und die Wende Irschen Kirche sehr defensiv und hoch genommen. Christian Barthelmann mit seinem Icepeak 6 hatte ebenfalls lange im Nullschieber auf Steigen gewartet und wurde ebenfalls belohnt. Dank seines schnellen Schirms zog er im Endanflug an Dirk Behrens in Richtung vierter Wende vorbei und konnte das Rennen für sich entscheiden. 

Für mich wurde es im Endanflug noch einmal spannend. Auf dem Weg von der vierten Wende in Richtung Ziel musste ich mich in sinkender Luftamasse gegen starken Talwind vorankämpfen. Es sah kurzzeitig so aus, als würde ich es nicht ins Ziel schaffen. Ich war nur noch 20 m über dem Boden und hatte immer noch über 100 Meter bis zum Rand des Zielzylinders. In 3 Metern Höhe bestätigte das GPS-Gerät dann den Einflug in den Zielzylinder, knapper hätte es nicht sein können. Doch da war immer noch die Ungewissheit, ob ich den Startzylinder erwischt hatte oder nicht. Am Abend kam beim Blick auf die Ergebnislisten dann die Erleichterung: dritter Platz overall, erster bei den Hessen.

Am Freitag und auch am Samstag wurde aufgrund des starken Nordwindes keine Aufgabe ausgeschrieben. Am Sonntag fuhren wir wieder früh auf den Berg, hatten jedoch am Startplatz schon kräftigen Wind vom Berg herunter. Nachdem am Drachenstartplatz einige kräftige Dustdevils durchgingen und dabei mehrere Drachen beschädigten, wurde die schon ausgeschriebene Aufgabe abgesagt. Einige Piloten fuhren daraufhin mit dem Bus wieder zum Landeplatz während andere noch auf bessere Bedingungen warteten um dann abzufliegen. Um 16:00 fand die gemeinsame Siegerehrung der Drachen- und Gleitschirmflieger statt.

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